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Chance oder Desaster – Neuseeland als Ein- und Auswanderland Nummer 1, Teil 2

Selbständigkeit in Neuseeland

Selbständigkeit in Neuseeland

Immer mehr Neuseeländer verlassen ihre Heimat, immer mehr internationale Immigranten ziehen nach Aotearoa um. Im 2. Teil unseres Artikels gehen wir weiter auf die Auswirkung der starken Zu- und Abwanderung für die Zukunft des kleinen Landes ein. Welche Zukunftschancen und –Risiken birgt die starke Migrationsrate? Eine neue Studie versucht jetzt, Klarheit zu schaffen.

Die Studie zeigt jedoch auch, dass einige Neuseeländer zurückkommen und ihr im Ausland erworbenes Wissen und Erfahrungen dann mit zurückbringen. „Interessanter Weise zieht es vor allem Frauen in ihre Heimat zurück, wenn es ans Kinderkriegen oder die Einschulung der Kinder geht“, so Kaye Thorn, Senior Referentin an der Massey University School of Management über die Studie. Viele der Umfrageteilnehmer haben jedoch im Ausland fest gestellt, dass der Name „Neuseeland“ als Branding und Marketinginstrument überall sehr positiv behaftet ist.

Der selbst in New York lebende Vorsitzende von KEA, Phil Veal, sieht für Neuseeland unzählige Chancen, aus der starken Abwanderung auch viele Vorteile zu ziehen. „Im Augenblick nutzen wir tatsächlich nur einen Bruchteil dieses schlummernden Potentials. Wenn wir uns vereinen und ein stärkeres Netzwerk bilden, durch Kontakte und Willensstärke, hätten wir in ein paar Jahren nicht nur 40.000 Kiwis in aller Welt verlinkt, sondern ein Netzwerk aus einer Millionen Neuseeländern in aller Herren Länder“, erläutert Phil Veal seine Vision. Auf diese Weise könnten auch Kiwis, die selbst nicht nach Neuseeland zurückkehren, für die Wirtschaft des Landes von Gewinn sein. „Wie strukturiere ich meine Firma am besten wenn ich in die USA expandieren möchte? Welches Business-Modell ist das angemessenste und zu welchem Preis kann ich mein Produkt im Land XY anbieten? All diese Fragen könnten dann Kiwis vor Ort mit ihrem Wissen über das Land klären“, so die Idee von KEA. „Es sind jede Menge Kapazitäten, Loyalität und Willen dort draußen, die in Neuseeland ansässigen Kiwi-Unternehmen helfen könnten, der Welt zu begegnen!“

Eine weitere, bereits erfolgreich praktizierte Strategie sich die abgewanderten Neuseeländer in Übersee dennoch zu Nutzen zu machen, ist das Investment von ausgewanderten Kiwis in neuseeländische Unternehmen. „Leute, die sich als Kiwis zu erkennen geben und teilweise wirklich in Spitzenpositionen in Wirtschaft, Finanzwesen und Politik in anderen Ländern sitzen, sind dennoch stolz auf ihre Heimat und haben noch immer eine sehr enge Gefühlsbindung. Die Studie zeigt, es gibt unzählige willige Investoren, welche realistische Ambitionen haben, Kiwi-Firmen finanziell zu unterstützen. Interessanter Weise viele Kiwis, die ständig mit Investment-Optionen konfrontiert werden und meist nicht nach Australien oder in die USA abgewandert sind.“ Und diese Kiwis könnten dann wiederum andere Menschen beeinflussen, die Verbindung nach Neuseeland als Investment Destination aufzunehmen“, so das Resümee von KEA.

Peter Hahn bewertet die Mobilitätsfreudigkeit der Neuseeländer sogar noch eine Stufe höher. „Jeder spricht heute im Internet von “global village”. In Neuseeland passiert dieser Austausch nicht nur virtuell, sondern auch physisch. Wenn ein Farmer in Rente geht, verkauft er sein Land und zieht in eine Gegend, in der es sonniger ist, um sich zur Ruhe zu setzen. Das wäre für viele deutsche Landwirte undenkbar. Kiwis sind weltoffener, anpassungsfähiger, toleranter und geistig und räumlich gesehen viel beweglicher als die meisten anderen Nationen. Sie haben nicht mit ihrer Heimat abgeschlossen, wenn sie das Land verlassen“, betont der Immigrationsberater noch einmal deutlich.

Auf der anderen Seite begann die Immigration der Weißen nach Neuseeland gerade einmal vor 150 Jahren. Das Land ist durch seine Einwanderungspolitik tatsächlich multikulturell. Die doppelte Staatsbürgerschaft ist von Seiten des neuseeländischen Staates her kein Problem und wird meist von Generation zu Generation von den Einwanderern weitergegeben. „Was dadurch entsteht, ist also tatsächlich ein kleiner Schmelztiegel, der dem Land unglaubliche Beziehungen in alle Welt, Verständnis für andere Kulturen und eine große Chance für seine wirtschaftliche Zukunft bringen kann“, meint auch Neuseeland-Experte Peter Hahn. Für viele deutsche Einwanderer könnte dies ungeahnte Chancen bieten, so abgelegen Neuseeland auch zunächst erscheinen mag. „Wenn man also Neuseeland da als Vorreiter-Modell sieht, idealistisch betrachtet, wird es irgendwann eine nahezu grenzenlose Welt geben.“

KEA selbst propagiert nun den weiteren Ausbau seines Kiwi-Netzwerkes in alle Welt und plant in Zukunft, Neuseeland und die Kiwis in Übersee der Welt noch besser zu verkaufen. „Viele meinen, Aotearoa sei ein schöner Fleck um zu leben oder Urlaub zu machen aber sie verstehen nicht das die Kiwis auch extrem innovativ und motiviert sind, ein potenzielles Powerhouse. Und das müssen wir schleunigst ändern!“

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