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In welchen Ländern kann man am besten leben?

Studien kontra Realität

Studien kontra Realität

Die neuste Studie der Y&R BAV Consulting zeigt eine Wende. Hier verliert Deutschland seinen ersten Rang an die Schweiz, wenn es darum geht zu ermitteln, in welchem Land der Welt man am besten leben kann. Einige Institute bewerten die Sozialsysteme, andere die Arbeitslosigkeit, die politische Lage, den Sicherheitsaspekt, die Gleichberechtigung. Die Parameter, die den unzähligen Studien zugrunde liegen variieren. Doch merkwürdiger Weise empfinden viele Bewohner das Leben in den untersuchten Ländern ganz anders, als die Studien wiederspiegeln. Denn unzählige Schweizer (Rang 1), Österreicher (auf Rang 18) und Deutsche (Rang 4) zieht es nach wie vor aus ihren ‚Paradiesen’ weg. Sie wollen lieber nach Neuseeland auswandern, welches ‚nur’ Rang 14 einnimmt. Doch weshalb?

Für den langjährigen Immigrationsberater Peter Hahn zeigt sich ein ganz deutlicher Trend: „Ich habe stets unzählige Anfragen aus dem deutschsprachigen Europa. Und interessanter Weise sind meine Klienten heute alle durchschnittlich bis gut verdienende Bürger, also man sollte meinen, bei einem guten Lebensunterhalt in einem Top-Land zu wohnen, da müssten die Leute zufrieden und glücklich sein. Das stimmt so jedoch nicht immer. Es gibt heute viele Beweggründe, warum unzählige Europäer ihrem Land den Rücken kehren wollen. Mal ist es die wirtschaftliche Lage, dann wieder der Brexit, die Flüchtlingswelle, Terroranschläge, die politische Lage, das deutsche Schulsystem mit dem enormen Druck auf die Kinder oder die Trump Wahl. Häufig ist es auch eine Kombination aus vielen Punkten“, resümiert Peter Hahn aus seinen täglichen Gesprächen mit den Kunden. „Letztendlich ist es immer ein sehr persönliches Empfinden, ob die Umstände in der eigenen Heimat passen oder nicht. Einige deutschsprachige Europäer fürchten tatsächlich um die Sicherheit ihrer Familien, andere wollen sich ein Hintertürchen für den Ernstfall schaffen und wieder andere sind mit ihrem individuellen Gesamtpaket aus Wohnort, Arbeitsplatz und sozialen Umständen unzufrieden. Die Beweggründe sich nach den eigenen Chancen beim Auswandern zu informieren sind die unterschiedlichsten, die Gründe derjenigen, die dann tatsächlich auswandern, meist ähnlich.“

Neuseeland scheint dabei neben Kanada mehr denn je auf der ‚Liste der beliebten Auswanderländer’ zu stehen. Man kann hier am besten leben, sagt die eine Statistik, eine andere Studie lobt das kleine Inselreich für seine geringe Korruptionsrate. Wieder andere Veröffentlichungen loben die Naturidylle oder die Kreativität der Kiwis. „In jedem Fall lockt viele deutschsprachige Europäer an Neuseeland die Natur und die Entfernung zum Rest der Welt!“, erklärt der Neuseeland-Experte aus seinen über 20 Jahren Erfahrung im Auswander-Geschäft. „Letztendlich kommt es immer auf die persönlichen Umstände und auch auf die individuellen Ansprüche an, in welchem Land man sich letztendlich wohler fühlt.

Doch das große Weltinteresse an Neuseeland bringt auch viele negative Aspekte für so ein Land mit geringer Bevölkerungszahl mit sich, wie die Tagespresse Neuseelands immer wieder deutlich macht. Mit einer Rekordzahl der Nettomigration von 71.300 (alle Einwanderer, Visahalter und Rückkehrer abzüglich der Abwanderer), gerät das kleine Land unter Druck und hat bereits seine Einwanderungsbestimmungen verschärft. >>Zu viele ausländische Studenten die nach dem Abschluss bleiben wollen<<, beklagen die einen, >>zu viele Reiche, welche die Grundstücke wegkaufen<<, schimpfen andere. „Mit der Punkteerhöhung in der Skilled Migrant Kategorie, (einem Quotenmanagementsystem in der Schiene, über welche die meisten Einwanderer ihren Antrag stellen,) will man nun die Anzahl der Bewerber aufgrund höherer Anforderungen weiter aussieben. Auch der Nachzug der Familie, beispielsweise der Eltern über die Familienzusammenführung wurde derzeit eingestellt“, berichtet Peter Hahn über die Änderungen im neuseeländischen Einwanderungsrecht.

Mit der steigenden Zahl der Bürger steigt auch der Druck auf die neuseeländische Rentenkasse. Zurzeit erhält jeder Einwanderer, der die Permanent Residency (uneingeschränkte Aufenthaltserlaubnis) besitzt, bereits nach 10 Jahren im Land die gleiche neuseeländische Rente wie Kiwis selbst. „Auch diese Regelung soll jetzt verschärft werden“, weiß der Immigrationsberater. „ In Zukunft soll nur wer bereits 25 Jahre in Neuseeland lebt, einen Anspruch auf die Superannuation haben, die neuseeländische Rente.“

Die Möglichkeiten, nach Neuseeland auszuwandern, werden geringer, die Bestimmungen derzeit tendenziell verschärft. Dennoch gibt es für einige Bewerber gute Chancen, im Land Fuß zu fassen. „Es kommt momentan tatsächlich sehr auf die persönliche Situation der Kunden an – auf Aspekte wie den Beruf, Berufserfahrung, Englischkenntnisse oder auch die eigenen finanziellen Mittel. Hürden und Stolpersteine verlängern zwar für einige Kandidaten die Auswanderung aber wir können immer noch vielen Kunden den Weg in ihr Traumland ebenen wie eh und je!“ Und ob das Einwanderungsszenario tatsächlich so strikt bleibt, ist noch nicht klar.

Top 20-Länder der Welt:

  1. Schweiz
  2. Kanada
  3. Großbritannien
  4. Deutschland
  5. Japan
  6. Schweden
  7. USA
  8. Australien
  9. Frankreich
  10. Norwegen
  11. Niederlande
  12. Dänemark
  13. Finnland
  14. Neuseeland
  15. Singapur
  16. Italien
  17. Luxemburg
  18. Österreich
  19. Spanien
  20. China

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