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Kiwi Dollar, das neue Gold? – Des Exporteurs Leid, des Investors Freud’

Statistiken aus Kiwiland

Statistiken aus Kiwiland

Noch immer hält sich der starke Neuseeland-Dollar gegenüber dem US-Dollar und dem Euro. Die neuseeländischen Exporteure setzt die starke Währung unter enormen Druck, ihre Ware ist auf dem Weltmarkt schlichtweg für viele ihrer Kunden zu teuer geworden. Internationale Investoren jedoch freuen sich über den hohen Kiwi-Dollar, bezeichnen ihn sogar als neues Gold. Wer profitiert nun tatsächlich und lohnt es sich für deutsche Anleger, in Neuseeland zu investieren?

Wo die neuseeländische Wirtschaft zu kämpfen hat, ist für viele Ausländer eine Investition in Neuseeland derzeit überaus interessant, genau wegen des dauerhaft hohen Dollars. „Vor allem wenn man sich andere Währungen, wie das britische Pfund, den Euro oder den US-Dollar ansieht, die neuseeländischen Devisen sind weitestgehend unabhängig“, so US-Finanzexperte Andrew Busch. Je mehr internationale Investoren Geld in Neuseeland anlegen, desto länger wird der Dollar jedoch stabil bleiben, für viele Kiwis ein Teufelskreis. Finanzexperte Brian Kelly von Shelter Harbour Capital des Business Kanals CNBC erklärte kürzlich, der Neuseeland-Dollar sei „das neue Gold“. „Andere Investoren glauben wie ich, dass der Kiwi-Dollar so stark ist, weil Neuseeland nicht – wie andere Nationen – permanent versucht, seine Währung abzuwerten.“

Doch lohnt es sich auf für deutsche Anleger, in Neuseeland zu investieren? Einwanderungsberater Peter Hahn beschäftigt sich schon lange mit diesem Thema. „Zum einen muss man wissen, dass der Neuseeland-Dollar als Risikowährung klassifiziert ist. Das Land selbst ist einfach zu klein, wird somit häufig zum Spielball der großen Märkte. Wirtschaftlich gesehen, macht es folglich für Einzelpersonen erst einmal keinen Sinn,  das Vermögen in Neuseeland anzulegen. Außer – und das ist der Knackpunkt – wenn man ohnehin nach Neuseeland auswandern möchte“, erklärt der Neuseeland-Fachmann.

Wer über eine Auswanderung nach Neuseeland nachdenkt und entsprechende finanzielle Mittel besitzt, kann je nach Vermögen über die Investor-Kategorien seine Aufenthaltsgenehmigung in Aotearoa beantragen. „Man muss immer bedenken, dass der Kiwi-Dollar zwar stark ist, man sich ja aber zunächst einmal mit der eigenen Währung in die starke Devise einkaufen muss. Das macht nur Sinn, wenn man dann auch hier lebt und das Geld in Kiwi-Dollar benutzt. Viele meiner Kunden finden es besonders schwierig, den richtigen Zeitpunkt für den Geldtransfer zu finden, denn der Kurs schwankt und es ist schwierig, den höchsten Punkt abzupassen“, berichtet Peter Hahn aus seiner langjährigen Erfahrung. Er rät seinen Kunden deshalb, die Summe in Teilbeträge gestückelt über einen längeren Zeitraum zu transferieren. „Selbst wenn man beim Umtausch gewisse Verluste macht, kann man sich schnell damit abfinden, denn eigentlich handelt es sich hier ja nur um einen „Papierverlust“. In Neuseeland hat man mit der umgetauschten Summe die entsprechende Kaufkraft und wer seine Finanzen geschickt anlegt, bekommt hier häufig wesentlich höhere Zinsen und Ausschüttungen als in Deutschland. Bei vielen meiner Kunden hat das unterm Strich den Kursverlust auf dem Papier schnell wieder wettgemacht.“ Zudem könne man sich bereits mit wesentlich weniger Kapital in Neuseeland zur Ruhe setzen, was in Deutschland mit der gleichen Summe oft nicht möglich wäre.

Um zumindest die neuseeländische Wirtschaft, insbesondere die Exporteure zu entlasten, denkt die Reserve Bank in Neuseeland derzeit über verschiedene Optionen nach, den Neuseeland-Dollar doch selbst zu beeinflussen. So wird erwogen, Geld zu drucken oder direkt in den Devisenmarkt einzugreifen. Doch für so eine kleine Nation wie Neuseeland, sind diese künstlichen Regulierungen meist schwierig und von kurzer Dauer.

Viele neuseeländischen Exporteure greifen nun zur Selbsthilfe. Sie versuchen mit gezielter Planung und zusätzlichen Investitionen in neue Technologien und Fachkräfte, dem hohen Dollar auch noch über einen längeren Zeitraum trotzen zu können. „Solche Aktionen werden sich mittel-bis langfristig positiv auf die neuseeländische Wirtschaft auswirken. Außerdem wird eine hohe Währung in der Regel als Zeichen einer gesunden Wirtschaft angesehen – das sind folglich alles gute Nachrichten für Einwanderer nach Neuseeland“, resümiert Peter Hahn.

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