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Kiwi Land – Ein Zuhause für ITler ? (1)

Dream Job New Zealand

Dream Job New Zealand

Der Informations- und Kommunikations- Technologie-Sektor, kurz ICT, ist in Neuseeland wahrlich auf dem aufsteigenden Ast. Seit 2002 verzeichnete die Branche jährlich einen Zuwachs von 10 %. Heisst das aber, dass Neuseeland für ausländische IT Spezialisten ein zuhause sein kann ?

Ein kleines Land wie Neuseeland kann die benötigten Stellen für Fachkräfte gar nicht mit Einheimischen alleine besetzen, ausländische Spezialisten sind daher sehr wohl gefragt. Doch ICT ist ein weitläufiges Gebiet und nicht jeder deutsche IT-ler hat die gleichen Chancen auf dem Arbeitsmarkt in Neuseeland. Für wen die Einwanderungsmöglichkeiten gut stehen und welche Perspektiven sich auf dem Kiwi-Markt eröffnen, erklärt der renommierte Einwanderungs-Experte Peter Hahn in einem Interview mit Anja Schönborn von Treetop Media.

Anja Schönborn: Die wirtschaftliche Entwicklung auf dem ICT-Sektor in Neuseeland hat nicht gleich unmittelbar mit den Einwanderungs-Chancen zu tun. Wie sieht es tatsächlich für ICT-Fachkräfte aus?

Peter Hahn: Grundsätzlich kann man sagen, dass IT-Berufe auf der Long Term Skill Shortage Liste stehen. Das macht den Einstellungsprozess sowohl für die suchenden neuseeländischen Unternehmen, wie auch für die ausländischen Bewerber einfacher. Deutsche, die sich auf solche Fachkraftstellen in Neuseeland bewerben und genommen werden, bekommen relativ unkompliziert ein Work Visa und später auch einfacher die Residency. Unter gewissen Voraussetzungen können IT-ler sogar ganz ohne Joboffer nach Neuseeland einwandern. Für die eigentliche Arbeitssuche gilt aber, dass der Sektor unheimlich weit gefächert ist und da spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle. Zum einen, auf welches Fachgebiet der Bewerber spezialisiert ist und welche Hintergründe und Arbeitserfahrung er aus der Heimat mitbringt.

Schönborn: In welchen Bereichen des ICT-Sektors werden denn besonders Spezialisten in Neuseeland gesucht?

Hahn: Nach den letzten Berichten der Regierung und aus der Industrie gibt es seit 2003 extrem starken Zuwachs im Professional Service-Sektor mit 52 % Wachstumsrate und im Medien- und Kommunikationsbereich, welcher den größten proportionalen Anstieg zeigt. Zudem aufstrebend sind die Bereiche Verteidigung und öffentliche Sicherheit, Ausbildung und Gesundheit. Heute hat ICT in diesen Bereichen einen zusätzlichen Faktor von 4,1 % der gesamten Arbeitskraft übernommen. Die Informationsverbreitung von Nachrichten in Neuseeland hat sich in den letzten zwei Jahren grundlegend verändert. Immer mehr Zuschauer sehen beispielsweise die online-Plattform der öffentlichen TV-Sender TV One und TV Two, genannt TVNZ Ondemand. Dieses neue Web-Produkt ist seit 2012 beispielsweise um 41% gestiegen. Auch die Erfolgsgeschichte des Wellingtoner Rod Drury lässt sich sehen. Mit seiner online Accounting Software Firma Xero, die er im Jahr 2006 gegründet hat, konnte er ein Vermögen machen. Die Aktienwerte der mittlerweile auf dem amerikanischen NASDAQ gelisteten Gesellschaft sind seit Anfang 2013 um 400 % gestiegen. Die Investment Bank Credit Suisse hat Xero sogar als den ‚Apple of Accounting’ tituliert.

Mit dem steigenden Zuwachs an Arbeitsplätzen in der Industrie, 2012 waren es alleine 1630 neue Jobs, ist in vielen Bereichen auch ein Anstieg der Gehälter von bis zu 12% zu verzeichnen. Wer in Neuseeland eine Position im IT-Sektor bekommt, muss oft im Gegensatz zu vielen anderen Berufen hier, wohl kaum finanzielle Abstriche machen.

Schönborn: Nun muss jeder einzelne Bewerber versuchen, seine Chancen abzuwägen. Welcher individuelle Background bringt denn die besten Voraussetzungen?

Hahn: Zunächst ist meist eine adäquate Universitätsausbildung die Basis. Wer dann noch in einem großen Konzern in Deutschland gearbeitet hat, wie beispielsweise bei einer der Banken oder der Telekom, spielt tatsächlich, wie ich immer so schön sage, in der 1. Liga. Hier sind die Fähigkeiten und die Handhabung einfach auf internationalem Level und somit ist die Kompatibilität am größten.

Schönborn: Gerade im ICT Bereich gibt es ja viele Freiberufler. Haben solche Einwanderungswilligen die Chance, sich einfach in Neuseeland als Einmann-Unternehmen selbständig zu machen?

Hahn: Wer seine Einwanderung auf einer Selbständigkeit aufbauen will, muss ein so genanntes Long-Term-Business-Visa beantragen. Wer das als ‚One-Man-Band‘ machen will, muss bedenken, dass solche Anträge leider häufig abgelehnt werden. Allerdings sieht es anders aus bei Bewerbern, die bereits in Deutschland oder Europa ein Unternehmen im ITC-Sektor erfolgreich betreiben und den Geschäftssitz quasi ‚nur’ nach Neuseeland verlegen wollen. Oder auch Unternehmer, die bereits eine neue, erfolgversprechende Software entwickelt haben.

Den zweiten Teil des Interviews mit Peter Hahn, werden wir in Kürze veröffentlichen.

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