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Neue Statistiken zur Einwanderung veröffentlicht: Neuseeland ist multikulturell

Statistiken aus Kiwiland

Statistiken aus Kiwiland

Statistics New Zealand und das Ministerium für Business, Innovation and Employment haben zum Ende des neuseeländischen Steuerjahres im März die neuesten Zahlen zur Einwanderung nach Neuseeland veröffentlicht. Es zeichnet sich ein deutlicher Trend bei der Einwanderung ab, immer mehr unterschiedliche Nationalitäten wählen Aotearoa als neue Heimat.

Auch wenn die von der Regierung zugelassene Einwanderungszahl von 50.000 Neubürgern pro Jahr im vergangenen Jahr wieder nicht erreicht wurde, so genehmigte Neuseeland doch 40.448 Personen in 2011/2012 die begehrte Residency. Den größten Anteil halten mit 15% nach wie vor die Briten, jedoch dicht gefolgt von Chinesen und Indern mit jeweils 13% Gesamtanteil. Die Netto-Migration sah jedoch gar nicht so rosig aus, denn hier werden die abgewanderten Neuseeländer den neu hinzugekommenen Einwanderern gegenüber gestellt. Immer noch zog es viele Kiwis ins Nachbarland Australien, um Erfahrung zu sammeln und weil dort die Gehaltsaussichten für Vollzeitarbeiter statistisch gesehen bis zu 25% höher liegen als in der Heimat. Der Trend der oft als „Brain Drain“ bezeichneten Abwanderung von Kiwis nach Australien geht jedoch langsam zurück, scheinen sich die Neuseeländer doch des Lifestyles im eigenen Land bewusster zu werden. „Man muss mal ganz objektiv betrachtet sagen, wer aus Lifestyle-Gründen nach Neuseeland auswandern möchte, liegt eigentlich gar nicht verkehrt, auch wenn er nicht unbedingt in die Sparten der Einwanderungsbehörde passt“, bemerkt der langjährige Einwanderungsberater Peter Hahn. „Diese Leute passen sich meist besser an, kommen nicht mit zu hohen Gehaltserwartungen und integrieren sich dadurch leichter in die Gesellschaft“, erläutert er seine Erfahrungen.

Die Einwanderung nach Neuseeland kann über die verschiedensten Wege stattfinden, wie beispielsweise den Skilled Migrant Stream, Studieren in Neuseeland, Familienzusammenführung, die Entrepreneur oder die Investor-Kategorie. Knapp die Hälfte aller uneingeschränkten Aufenthaltsgenehmigungen ging im letzten Jahr an Bewerber, die über die Skilled Migrant-Kategorie einwanderten. Allerdings sind die Bedingungen bei der Einwanderung hier strikter geworden. „Besonders seit Anfang des Jahres liegt die Messlatte bei Immigration recht hoch. Wo man vorher in Einzelfällen sogar noch ohne Job offer die Residency bekommen konnte, ist jetzt eigentlich immer ein uneingeschränkter Arbeitsvertrag nötig“, erklärt Peter Hahn. „Die neuesten Zahlen belegen hier unsere Erfahrung, denn 92% aller Skilled Migrants wurden mit einem Job oder Job offer akzeptiert, nur noch 8% kamen ohne rein.“ Laut Statistik wandern vor allem immer mehr Inder über diese Kategorie nach Neuseeland ein. Sie haben hier sogar die Anzahl der Bewerber aus England überholt und einen Zuwachs von 27 Prozent zu verzeichnen.

Gerade für Inder, wie auch für Chinesen scheint der Weg der Einwanderung über ein Studium in Neuseeland interessanter geworden zu sein. So studierten 68.980 internationale Hochschüler in 2011/2012 an neuseeländischen Universitäten. „Auch für viele meiner Kunden jeden Alters ist ein Studium oder Aufbaustudiengang heute eine gute Möglichkeit, die sonst schon mal schwierig zu erreichende Residency anzustreben. Man lernt gleichzeitig das Land besser kennen, darf 20 Stunden pro Woche arbeiten und kann danach meist ein „Study to work Visa“ beantragen, welches dann häufig zu einem guten Arbeitsplatz führt. Dann ist es für den Einwanderer wesentlich leichter, die Residency zu beantragen“, erklärt Peter Hahn.

Anhand der aktuellen Zahlen lässt sich jedoch deutlich beobachten, dass die Anzahl der Nationalitäten die sich mit der so genannten „Expression of Interest“ bei Immigration New Zealand bewerben immer stärker zunimmt. Der Vergleich zwischen 2006 und 2013 zeigt deutlich, dass mittlerweile Inder einen großen Anteil der Einwanderer ausmachen aber es beispielsweise auch Bewerber aus Pakistan gibt. „Ich habe selbst Kunden aus den unterschiedlichsten Ländern“, berichtet Peter Hahn. „Ob Inder, Bewerber aus Finnland, dem Oman, Serbien, Ungarn, Südafrika, den USA oder eben Deutschland – Neuseeland beherbergt heute hunderte von Kulturen, wird einfach immer multikultureller!“ Allerdings wäre für viele Einwanderer Neuseeland gar nicht die erste Wahl. Die USA, Kanada und Australien scheinen nach wie vor die beliebtesten Auswanderziele vieler Nationen zu sein. „Die Behörden hier in Neuseeland sehen das schon fast als Wettbewerb an. Jeder will die interessantesten Einwanderer für sein Land gewinnen“, erklärt der Einwanderungsberater lachend.

Vor den 1990er Jahren betrieb Neuseeland sogar eine gezielte Einwanderungspolitik, warb in bestimmten Ländern wie England, den Niederlanden oder Deutschland gezielt für qualifizierte Bewerber. Seit den Änderungen im Einwanderungsrecht Ende der 1980er Jahre gelten für alle internationalen Bewerber nun die gleichen Regeln. „Natürlich spielen bei der Verschiebung der Nationalitäten, die einwandern möchten, auch immer wieder kleine Änderungen in der Einwanderungspolitik Neuseelands eine Rolle und eben das weltpolitische Geschehen“, resümiert Peter Hahn die aktuellen Zahlen. „In letzter Zeit entscheiden sich durch europäische Ereignisse wie in Zypern, auch immer mehr hochqualifizierte Bewerber aus Deutschland, nicht nur ihr Vermögen, sondern auch ihren Wohnsitz künftig nach Neuseeland zu verlagern.“

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