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Wirtschaftswachstum durch Immigranten? Neuseeland braucht die richtige Balance Teil 1

Einwanderungsberater Peter Hahn

Neuseeland, Suedinsel Wellington: Der deutsche Anwalt Peter Hahn betreut von Wellington aus Deutsche, die nach Neuseeland auswandern wollen. Foto: Jens Schulze copyright by Jens Schulze, Tel.: +49 170-18 42 850 jens.schulze@email.de Abdruck nur gegen Honorar zzgl. 7% MwSt. Sparkasse Hannover BLZ 250 501 80 Konto 54 34 89

Das New Zealand Institute of Economic Research (NZIER) veröffentliche kürzlich seinen aktuellsten Bericht. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass Neuseelands Wirtschaft sich nur vergrößern könne, wenn auch die Bevölkerungsdichte zunimmt. Ein Anstieg von derzeit 4.4 Millionen Menschen auf rund 15 Millionen bis 2050 wäre die beste Voraussetzung für einen steigenden Inlandsbedarf, größere Unternehmensstrukturen und eine stärkere Exportrate. Doch ist dies tatsächlich die Pauschallösung für Neuseeland?

„Wenn man einen großen heimischen Markt hat, dem man seine Waren verkaufen kann, beginnt man in größeren Volumen zu produzieren und zu denken. Arbeitsprozesse werden dann effizienter und zu diesem Zeitpunkt kann man dann gezielter die Exportmärkte in Übersee angehen“, erläutert John Ballingall von NZIER. „Dieser Schritt ist allerdings mit Risiko verbunden und teuer, kann deshalb von einem großen Konzern wesentlich besser gestemmt werden, als von einem kleinen Unternehmen.“ Und mehr Export sei der Schlüssel für eine Nation wie Neuseeland. Das Ministry for Business, Innovation and Employment untersuchte deshalb die Ausbaufähigkeit der neuseeländischen Produkte für den Außenhandel und erstellte eine Liste mit „besten“, „besseren“ und „guten“ Waren, die sich für einen erweiterten Export eignen könnten. In den Top 20 waren dabei unter anderem Produkte wie Lachs, Honig und Spirituosen. Würden alle Top 20 ermittelten Waren ihr volles Potential entwickeln, könnte das für Neuseeland weitere 4,8 Milliarden NZD pro Jahr in die Kassen spülen. Dann würden diese Produkte sogar mehr Gewinn abwerfen, als die erfolgreich etablierte Weinindustrie Aotearoas.

Neuseeland-Experte Peter Hahn hat die Entwicklung der neuseeländischen Wirtschaft und ihre Abnabelung von England noch genau vor Augen: „Neuseelands gut gehende Exportwirtschaft existierte lange Jahre auf dem Rücken von England. Als dann damals zunächst die Europäische Gemeinschaft entstand, war der Zugang für neuseeländische Produkte nach Großbritannien auf einmal nicht mehr gegeben. Zu diesem Zeitpunkt musste sich Neuseeland einfach komplett neu erfinden um zu überleben.“ In dem kleinen Land funktionierte das ausgesprochen gut, beispielsweise entwickelte sich die Weinindustrie und wurde zum Exportschlager. „Neuseeland hatte damals für viele anderen Länder eine Vorbildfunktion, hatte es durch seine Flexibilität geschafft, binnen kürzester Zeit den Kopf aus dem Sumpf zu ziehen“, erinnert sich Peter Hahn.

Laut der Wirtschaftswissenschaftler dürfte dieser Vorteil heute jedoch nicht mehr ausreichen, um Neuseelands Wirtschaft, im speziellen den Exportsektor weiter wachsen zu lassen. „Derzeit nimmt Neuseelands Bevölkerung mit etwa einem Prozent pro Jahr zu. Ein guter Anfangspunkt wäre jedoch eine Wachstumsrate von mindestens 2,5 Prozent jährlich, um bis zum Jahre 2050 auf rund 15 Millionen Einwohner zu kommen und die Wirtschaft dadurch anzukurbeln. Da müsste Immigration New Zealand jedoch einige Änderungen einführen, um entsprechende Immigranten anzulocken“, fasst Catherine Beard von ExportNZ in ihrem Report zusammen.

Lesen Sie mehr im 2. Teil.

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